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Stress und Burn out


Wir leben in Zeiten, wo wir große und neue Herausforderungen zu bewältigen haben. Immer mehr Menschen finden sich irgendwann in einem Hamsterrad wieder.

Irgendwann fragen wir uns, wozu wir das alles mitmachen auf Kosten unserer psychischen und physischen Gesundheit und wir beginnen ein Prozess, in dem wir uns und unseren bisherigen Weg hinterfragen und neue Entscheidungen zu treffen auf der Basis neuer Werte und Wünsche.

Auf der Suche nach immer mehr „Know-how“ haben wir immer mehr unser „Know-why“ aus den Augen verloren ...


Ein Burn-out entsteht nicht von heute auf morgen, sondern es ist die Folge davon, dass man viel zu lange sich selbst zurückgestellt hat und die inneren Warnsignale komplett übergangen ist oder überhört hat.


Laut der WHO ist Stress eines der größten Gesundheitsrisiken des 21. Jahrhunderts (insbesondere in den westlichen Industrie-Nationen).


Sie vollzieht sich in verschiedenen Phasen und meist geht es damit einher, dass die Betroffenen zwar in diesem negativen Prozess sind, aber oft nicht sehen bzw. erkennen, wie es um sie steht.

Deshalb ist gerade die ´Selbsterkenntnis´ und die ´Entscheidung für Veränderung´ sicherlich ein Wendepunkt in diesem Prozess.


Im Wesentlichen ist das Burnout durch 4 Phasen gekennzeichnet, die entweder nacheinander oder auch wiederholt auftreten können.

Phase 1 Begeisterung:

Meist besteht eine Überidentifikation mit dem Beruf oder der Tätigkeit, ein verstärkter Arbeitseinsatz und Vernachlässigung eigener Bedürfnisse gepaart mit Ehrgeiz und permanenten Leistungsdruck.

Phase 2 Stagnationsphase:

Irgendwann - oft erst nach einigen Jahren- geht die Freude an der Arbeit verloren.

Es treten eine chronische Müdigkeit und ein Motivationsabfall ein.

Dadurch kommt es nicht selten zu Schuld- und Versagensgefühlen, die in Zynismus übergehen können.

Die Arbeit, die anfangs noch aus einem hohen Idealismus heraus gemacht wurde, wird dann als ´sehr hart´ und ´anspruchsvoll´ und als ´sehr schlecht bezahlt´ erlebt, im Vergleich zu vielen anderen Tätigkeiten. (Was auch tatsächlich so sein kann ...)

Die Betroffenen, die einst so motiviert und engagiert waren, fühlen sich ausgenutzt und es kann eine neue Haltung entstehen: und zwar die, dass angesichts der Diskrepanz zwischen Anstrengung und Gehalt auch mal öfter eine Krankmeldung das erlebte und empfundene Missverhältnis ausgleicht.

Phase 3 Frustrationsphase:

Langfristig kommt es zu einem Leistungsabbau und oft können sich die Betroffenen nicht mehr oder nur schlecht konzentrieren.

´Innere Kündigung´ und Fehler finden vermehrt statt, was zu einer Verunsicherung der beruflichen Identität führt.

Gefolgt von sozialem und emotionalem Rückzug und Isolation.

Es kommt zu Persönlichkeitsveränderungen.

Hoffnungslosigkeit und eventuell Orientierungslosigkeit nehmen zu und oft werden diese Emotionen mit Suchtmitteln (Alkohol, Tabak, Medikamente, Süßigkeiten...) kompensiert.

Durch eine verminderte Infektabwehr steigt die Krankheitsanfälligkeit.

Phase 4 Verzweiflung bis hin zur Teilnahmslosigkeit:

Die Betroffenen sehen sich in einer ausweglosen Situation und resignieren.

Resignation mündet letztendlich in der Depression. Oft werden Menschen in dieser Phase „Innovationsfeindlich“. Zynismus und psychosomatische Reaktionen nehmen zu.

Angestaute Aggressionen werden sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich ausgelebt. Es entsteht eine negative Einstellung gegenüber ´allem und jedem´.

Auch die Suizidgefährdung steigt erheblich an.


Warum nehmen viele Menschen die Diagnose Burnout nicht an oder nicht ernst?

Weil es noch immer in unserer Gesellschaft als „Schwäche“ gesehen bzw. interpretiert wird.

Doch ist es wirklich „schwach“ für sich festzustellen, dass der eingeschlagene berufliche Weg nicht mehr ´richtig´ ist und nun verändert werden darf?

Ist es „schwach“ selbstreflektiert zu sein?

Ist es „schwach“ eine Kursänderung vorzunehmen?


Was kann jeder Einzelne tun, um nicht tatsächlich ins Burnout zu kommen?


Achtsamkeit sich selbst gegenüber und seinen Bedürfnissen gegenüber ist sicherlich ein wichtiger Schlüssel.

Wenn wir uns im Alltag immer wieder und regelmäßig Zeit nehmen für uns selbst, um uns bewusst mit unserem Befinden, unseren Wünschen und mit unserem Weg beschäftigen, ist es möglich erste Anzeichen von Frustration bzw. sogar Resignation wahrzunehmen und erste Schritte dagegen zu unternehmen.

Sich bewusst aus einer möglichen „Überidentifikation“ mit dem Beruf zu lösen und sich immer wieder an erste Stelle zu setzten, sind ebenfalls Tools, die dem Burn-out Nahrung nehmen.

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufbauen. Wenn wir uns sehr oder nur über unseren Beruf definieren, ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass wir ´nicht wichtig´ wegen der Ausübung eines bestimmten Berufs sind, sondern wir sind wichtig, einfach weil wir sind.

Mehrere Säulen aufbauen. Ebenso wichtig ist es nicht nur den Job als gewichtige einzige Säule in seinem Leben zu haben. Familie, Freunde, Hobbys, Freizeitaktivitäten sind mögliche andere Säulen, die jeder aufbauen kann.

Gewohnheiten verändern. Insgesamt ein gesunder Lebensstil mit einer vitalstoffreichen Ernährung und viel Bewegung ist ebenfalls ein sehr wichtiges Tool, um entweder dem Burn-out vorzubeugen und / oder wieder gesund zu werden.

Mal „nein“ sagen. Was andere Menschen eventuell als Egoismus bezeichnen, kann ein „Ja“ für sich selbst sein und damit eine Art von Selbstliebe sein.

Umgib Dich mit Menschen, die Dir guttun und die Dich empowern. Gerade die umgebenden Menschen haben einen so großen Einfluss auf uns und unser Wohlergehen.

Öffne Dich für Deine persönliche Weiterentwicklung und öffne Dich auch dafür, Deine bisherigen Denkgewohnheiten zu erkunden und ggf. zu verändern.

Persönliche Weiterentwicklung. Sich selbst besser kennen zu lernen und die mental-emotionalen Zusammenhänge zu verstehen, die unser Denken und Handeln bisher gelenkt haben, ist sicherlich einer der wichtigsten Schlüssel.

Burn-out ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein Gesellschaftsphänomen.

Insofern dürfen Veränderungen und vorbeugende Maßnahmen auf ganz verschiedene Ebenen angesetzt werden:

´ 1.) politische Ebene:

´ 2.) Organisationsebene:

´ 3.) individuelle Ebene:

Wir haben also -jeder für sich- schon einen bedeutenden Einfluss auf eine Prävention oder Heilung des Burn-outs.


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